Ardennen-Tour
Für den Pfingstsonntag sollte noch einmal eine längere Ardennenrunde unter die Reifen kommen. Bei noch angenehm kühlen Temperaturen ging es gegen 9:00 Uhr los und auf kürzesten Weg über Raeren und vorbei an der Wesertalsperre nach Eupen.
Am Kreisverkehr in der Unterstadt beginnt dann mit der Auffahrt nach Baraque Michel die eigentliche Ardennenrunde. Der erste Kilometer ist mit einer Steigung von etwa 11% der Schlimmste. Wer wie ich die breite Straße nicht mag, fährt hinter der Weserbrücke gleich links in die Kügelgasse. Zurück zur N68 dann gleich nach 400 m wieder rechts auf den geteerten Waldweg und die nächsten Kilometer bleiben ohne Verkehr. Nach etwa 6 km ist man zurück auf die N68 die jetzt mit Autos und Motorrädern geteilt werden muss.
Bei Mont Rigi ganz in der Nähe von Belgiens höchstem Punkt (Botrange) wird mit 676 m auch schon der “Höhepunkt” der Tour erreicht. Die Vennlandschaft liegt im schönen Morgenlicht, Wanderer queren die Straße, Mountainbiker verschwinden über Pfade in den Wald. Es folgt die rund 22 km lange teils kurvenreiche Abfahrt nach Malmedy. Weiter geht es auf der N68 in Richtung Stavelot und irgendwo links ab nach Bellevaux.
Jetzt wird es richtig schön. Hinter dem Anstieg nach Bellevaux öffnet sich die Ardennenlandschaft. Saftig grüne Wiesen und Wald wechseln sich ab, verschachtelt liegen die Hügel vor mir. Nach Lasneville geht es noch einmal kurz bergauf und dann hinab in das Tal der Amel. Weiter bis Pont und über eine schattige Waldstraße nach Recht.
Von hier folge ich der N659 und später der N675 hinüber nach Vielsalm. Weit schweift der Blick über die Ardennenhügel, der Wind frischt auf. Bei Petit Thier könnte ich über den Mont le Soie nach Grand Halleux kommen, bringt noch ein paar Höhenmeter mehr. Da ich aber die Flaschen nachfüllen muss, fahre ich über Vielsam und fülle am kleinen Supermarkt in Ville du Bois Wasser nach und schiebe eine belgische Vollkornwaffel ein. So geht es nun bequem durch das Tal der Salm bis Grand Halleux.
Nun wird es aber auch Zeit für ein paar klassiische Ardennehügel. In Grand Halleux rechts ab (Rue du Sculpteur Vincotte) und die Steigungsprozente sind sofort zur Stelle. Erst ganz steil, dann angenehmer hoch aus dem Ort heraus. Die Schilder weisen nach Wanne, von der Höhe auch schon zu sehen sowie die bis zu 13% steile Steigung dorthin. An der Querstraße von Spineu reihe ich mich in die fast endlose Schlange der Tilff-Bastogne-Tilff Radler ein. Diese große Radtouristikfahrt findet immer am Pfingstsonntag statt, mittlerweile mit über 10.000 Teilnehmern.
Steil führt die Straße hoch durch den Wald, einige taumeln mit dem Rad von rechts nach links, so richtig wohl fühle ich mich hier nicht. Über die Kuppe nach Wanne, irgendwie durch die Menge der Radler, die hier an der Verpflegung anstehen. Dann steil bergab nach Wanneranval – für die T-B-T Teilnehmer hat man ein großes Schild “Remmen” aufgestellt. Weiter führt die Straße durch dichten Wald und über ein paar kleine Gegensteigungen nach Stavelot. Rechts ab geht es zur Stele Eddie Merckx, Stockeu, 24%. Heute nicht. Ich fahre über die Haute Levée von Stavelot weg, es geht gleich mit 13% Steigung zur Sache, zwischen den Betonbegrenzungen auf der Straße nicht wirklich schön. Später wird es flacher und nach etwa 3,5 km bin ich oben und wieder in der T-B-T Schlange.
Von der Höhe geht es durch ein wunderschönes Tal rasend bergab bis Rue. Hier beginnt die Côte du Rosier. Etwa 4,5 lang, am Anfang mit 8% Steigung durch dichten Wald, dann wird es etwas flacher. Die T-B-T Radler huschen vorbei und wähnen sich schon oben. Bei dem kleinen Örtchen Andrimont wird es aber wieder steiler, bis 10%, und die zuvor Hurtigen kommen ins straucheln. Danach lasse ich das Rad dann auch laufen und in einer kleinen Gruppe fahren wir links an den anderen vorbei bis zum höchsten Punkt.
Von hier darf ich wieder alleine weiter fahren. Hinab in Richtung Spa und rechts ab in den Chemin des Fontaines durch einen sehr schönen Wald mit altem Baumbestand. Ich kreuze die N62, fahre nach Niveze und richtung Lac du Warfa. Hoch nach Tiege gibt es noch eine kleine Steigung. Über die N640 auf die N629 und hinab in das Hoenge-Tal. Nach Surister hoch beschert die Strecke dann noch eine längere 10% Steigung.
In Jalhay entscheide ich mich noch für einen kleinen Umweg über das Hohe Venn. Die lange teils immer geradeaus führende Steigung bringt mich naoch mal hoch auf 600 m. Dann aber direkt runter nach Eupen und zum Finale die Frankendelle hoch, 11% Steigung zwischen Fußballfans die zum entscheidenden Aufstiegsspiel des LC Eupen unterwegs sind.