Pennine Way – Eine Wanderung in England
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Tag 15: Bellingham – Byrness ~ 26 km
Das Wetter wurde tatsächlich besser. Der Weg nach Byrness ist mir als stumpfes Wandern in Erinnerung. Nichts Besonderes zu sehen, keine Ortschaften, man musste mit dem Auskommen was man in der Tasche hatte und das war nicht viel. Der 15. Tag auf den Füßen hatte auch Müdigkeit in allen Gliedern hinterlassen, aber vor der letzten Etappe gab es natürlich keinen Ruhetag mehr.
Tag 16: Byrness – Kirk Yetholm ~ 47 km
In Byrness drehte sich alles um die letzte Etappe. Die Wanderer*innen diskutierten ob man die schwere Strecke an einem Stück gehen soll oder in einem nach rund 25 km in den Bergen aufgestellten Eisenbahnwagon noch einmal Übernachten soll. Ich entschied mich für die ganze Strecke an einem Tag – an einem langen Tag. Insgesamt 29 Meilen – hört sich leichter an als 47 km – über hohe Berge, schwer zu findende und zu gehende Wege.
Morgens um 6.00 Uhr bin ich los, die 2-tägigen schliefen noch. Byrness war der letzte Tag in England, in den vor mir liegenden Cheviots verläuft die Grenze zu Schottland. Wer denkt da ist nichts, wird sich wundern. Schilder mit der Aufschrift “Letzte … in England”, Zäune, Mauern. Der Engländer hat offenbar immer noch Angst vor dem Schotten. Das Wetter spielte so gerade mit. Dunkle Wolken aber kein Regen und sonnige Abschnitte.
Die Gipfel hatten Namen: Lamb Hill, Beefstand Hill, Mozie Law, Windy Rig, Windy Gyle, Kings Seat. Den Ausflug abseits der offiziellen Strecke zu “The Cheviot”, mit 2676′ die höchste Erhebung in der Gegend, hab ich mir erspart.
Und dann ist es soweit, die Beine sind schwer, die Füße brennen und vor mir öffnet sich ein weites Tal mit Kirk Yetholm, dem Zielort. Wainwright zählt in seinem Buch die Yards herunter, 1500 yards to go, 1400 yards to go, …, 1000 yards to go, take a last long look back.
Übernachtung im Border Hotel, zum Abendessen “Scotch Lamb Mince”, jede Menge Pints (0,473 Liter) und ein Scotch. Na, der Weg hatte sich doch gelohnt.